Geschichte

Der Münchner Senioren Convent (MSC) wurde am 23.06.1951 von allen Münchner Corps, unbeschadet ihrer Verbandszugehörigkeit (KSCV oder WSC) auf dem Haus der Arminia gegründet.

Die Aufgaben des MSC bestehen im wesentlichen in der Pflege der Verbundenheit der einzelnen Corps untereinander, in der Öffentlichkeit, in der Regelung aller corpsstudentischen Angelegenheiten von Örtlicher Bedeutung (Vertretung der Intressen des MSC bei korporationsstudentischen Zusammenschlüssen), in der Behandlung von Streitigkeiten zwischen den Corps oder zwischen einzelnen Corpsstudenten als letzte Instanz und in der Überwachung der Befolgung und Aufrechterhaltung des Comments.

Dem MSC können nur solche Verbindungen angehören, die:

• pflichtschlagend sind
• das Toleranzprinzip in ihrer Konstitution verankert haben
• ihre Mitglieder zur Achtung vor fremder und zur Wahrung eigener Ehre erziehen
• sich und ihre Mitglieder bedingungslos unter die unbedingte Jurisdiktion des MSC zu stellen
• als Wahrzeichen einer selbstständigen Einheit einen Namen und bestimmte Abzeichen führen

KSCV

Der Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) ist die Vereinigung der Senioren-Convente (SC, Zusammenschluss der örtlichen Corps) an deutschsprachigen Universitäten. Vorläufer war der SC zu Jena, der sich 1821 als Gegenwicht zu den Burschenschaften bildete. 1848 wurde dann der Kösener Senioren-Convents Verband, KSCV, in Bad Kösen, im heutigen Sachsen Anhalt, gegründet. Alle Mitgliedscorps bekennen sich zum Mensurfechten und zum Toleranzprinzip. Der KSCV ist farbentragend, das Fechten ist Mitgliedschaftsvoraussetzung.

Der KSCV ist an 34 Hochschulorten in Deutschland und Österreich mit 102 Verbindungen vertreten. Dazu kommen noch zwei Corps in den USA. Die Gesamtzahl der Mitglieder, inklusive der Alten Herren, beträgt ca. 21000. Im KSCV sind die jungen Corpsstudenten, also die Studierenden, zusammengeschlossen. Die Alten Herren sind im VAC, dem Verband Alter Corpsstudenten, organisiert.

Jedes Jahr zu Pfingsten treffen sich die Kösener Corpsstudenten in Bad Kösen, dem Ort der Verbandsgründung, zum Kösener Kongress. Mit dem WSC ist der KSCV mit einem Kartellvertrag verbunden.

WSC

1863 schlossen sich die an den Polytechniken, den späteren Technischen Hochschulen Zürich, Karlsruhe, Stuttgart und Hannover, gebildeten Corps nach dem Vorbild des KSCV zu einem Verband zusammen. Dieser Verband nannte sich nach seinem zukünftigen Tagungsort Weinheim an der Bergstrasse, dem geographischen Mittelpunkt der Gründerorte, Weinheimer Senioren-Convent (WSC). Diesem schlossen sich in den folgenden Jahrzehnten die Corps aller reichsdeutschen Technischen Hochschulen und Bergakademien an. Der Senioren-Convent der Corps der TH München trat erst 1912 dem WSC bei.

Als im Dritten Reich der Druck der Nationalsozialisten auf die studentischen Korporationen immer stärker wurde, schloss sich 1934 der Rudolstädter SC, ursprünglich die Vereinigung der an den tierärztlichen Hochschulen gebildeten Corps, die sich dann auch auf die wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulen ausdehnte, dem WSC an. Dies konnte jedoch die Selbstauflösung des nun größeren Weinheimer Verbandes 1935 nicht verhindern. Manche Corps verwandelten sich in NS-Kameradschaften, der neuen Form studentischer Gruppenbildung, viele Altherrenschaften nahmen nach der Auflösung ihres aktiven Corps eine Kameradschaft an, andere lösten sich auf. Dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund war daran gelegen, die Corpshäuser und das Vermögen der Altherrenschaften für sich nutzen zu können.